Grobreposition von Extremitätenfraktur

Indikation

• Sichere Frakturzeichen
  • Fehlstellung
  • abnorme Beweglichkeit
  • Krepitationsgeräusche
  • Wunde mit sichtbaren Knochen (offene Fraktur)
• und
• eingeschränkte DMS distal der Fraktur
• oder
• erhebliche Kompromittierung des Weichteilmantels im Frakturbereich (Blässe, beginnende Nekrose
• oder
• extreme Fehlstellung mit Unmöglichkeit der Ruhigstellung und hoher Transportpriorität ohne Verfügbarkeit Notarzt

Beispiele: Sprunggelenks(luxations)fraktur; Femurschaftfraktur; Unter– und Oberarmfraktur

Durchführung

1. Anameseerhebung
2. Prüfung DMS im Seitenvergleich
3. Aufklärung und Einwilligung
4. Monitoring
5. Schaffung intravenöser Zugang
6. ggf. Analgesie
7. Grobreposition durch axialen kontrolierten Zug in Längsachse der betroffenen Extremität
8. Erneute Prüfung DMS nach Reposition
9. bei Verschlechterung der neurovaskulären Versorgung unmittelbar nach Reposition → Ausgangsposition wiederherstellen
10. Ruhigstellung und Wundversorgung mit geeignetem Material

• Ziel
• Herstellung annähernder Neutralstellung (nicht anatomisch exakte Stellung) und Verhinderung weiterer Gewebsschäden
• Bei Sprunggelenks(luxations)fraktur mit beiden Händen an Kalkaneus und Fußrücken anfassen und durch kontrollierten und kontinuierlichen Längszug annähernd achsengerechte Stellung herstellen.